Meine Freundin hatte das schon gesehen und meinte seit Monaten, das würde sie gern mit mir sehen.
Bemerkenswert: ein Ein-Personen-Stück. Das finde ich immer bewundernswert. Unterhaltsam. Sie hat stellenweise am lautesten gelacht und den Blick von Volker Meyer-Dabisch in ihre Richtung gelenkt.
Wichtiger noch als das Amusement aber war für mich die Anregung, über die diversen „Klischees” nachzugrübeln.
Ja, es entspricht meinem Naturell, mit anderen Männern abzuhängen. Ja, Angeln könnte erfunden worden sein, um in Ruhe fern der Frau die Natur genießen und schweigend mit anderen Kerlen saufen zu können. Ja, der Frau gehört das Haus in Wirklichkeit. Ja, der Mann wird in die Peripherie abgedrängt (Garage, Werkstattkeller, Rasen mähen). Ja, wenn ich Autofahrer wäre, würde ich das Radio leiser drehen, wenn ich mich verfahren hätte. Und nicht nach dem Weg fragen.
Wohltuend, daß der Sex in dem Stück den Stellenwert bekam, den ich ihm auch zudenke: Er ist nicht zentral. Die Natur von Männern und Frauen kommt gerade auch dadurch zu Ausdruck, wie sie sich z.B. in Gesellschaft von Geschlechtsgenoss(inn)en verhalten.
Gut gelungen die Balance, eine Betrachtung, die beide Geschlechter betrifft, von dem Vertreter nur eines Geschlechts anstellen zu lassen, ohne dabei das Verständnis für die Gegen-Perspektive missen zu lassen.
Obertypisch: Der Stellenwert der Frage: „Welche Farbe sollen die Umschläge für die Hochzeits-Einladungen haben: creme- oder champagnerfarben?”. Wichtig für die Braut, nicht vorhanden für den Bräutigam.
„Laß uns in den Keller gehen, Sachen bohren.” Uga.
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