Samstag, 18. März 2006

Wahlen in Weißrußland


Mein Herz ist bei der friedlichen Opposition in Weißrußland. Was dieser Tage von dort berichtet wird, zeigt ein reaktionäres Regime, das in seiner Plumpheit noch das übertrifft, was ich in der DDR zur Genüge erlebt habe. Nur daß sich Europa inzwischen im Jahre 2006 befindet. Die Opposition als Terroristen zu beschimpfen und mit brutalem Vorgehen gegen Demonstranten zu drohen, das treibt mir die Tränen in die Augen.

Respekt für die Menschen, die es wagen, dort zu widersprechen. Schikanen sind das mindeste, was sie ertragen müssen.

Geschenkt oder erarbeitet


Wer die deutsche Staatsbürgerschaft will, soll sich einer Prüfung unterziehen, ist im Gespräch. Das gilt sicher nicht für geborene deutsche Deutschdeutsche, gleichgültig wo ihre Wiege stand. So bekam ich automatisch die bundesdeutsche Staatsbürgerschaft, als ich 1984, aus der DDR kommend, beim Generalkonsulat in Zürich vorstellig wurde. Damals beispielsweise meinte ich, zwischen BaWü und Bayern befinde sich noch ein weiteres Bundesland. Den Unterschied zwischen Bundestag und Bundeskabinett hätte ich nicht erklären können. Für weitere fünf Jahre war ich davon überzeugt, daß Bremen an der Nordsee liegt. (Tatsächlich ist die über eine Autostunde entfernt.) Mein volles Arbeitslosengeld erhielt ich sofort, obwohl ich nie einen Pfennig eingezahlt hatte.

Die BL*ND-Zeitung, immer den Finger am Puls des Volkes, hat den Fragen-Katalog veröffentlicht. Und genau das, was ich gleich vermutet habe, bestätigt sich massiv: Es gibt deutsche Deutschdeutsche, deren hervorragendste staatsbürgerliche Tugend die Ignoranz ist (und die gleichwohl das Wahlrecht haben =8-0 ). Es wurde glaubhaft folgendes berichtet: In der Pause fragten sich (echtdeutsche) Kolleg(inn)en gegenseitig ab, nach dieser Einbürgerungs-Liste. Eine Kollegin wußte buchstäblich KEIN EINZIGES Nachbarland von Deutschland. Schulterzucken: „Ich komm doch kaum aus Bremen raus. Und ich hab bloß Hauptschulabschluß.” Armes Deutschland.

P.S.: Wer die Gelegenheit hat, sollte sich den (alten) Film „Schweizermacher” ansehen. Da geht es um Menschen, die die Schweizer Staatsbürgerschaft anstreben, aber der Unterschied ist unwesentlich... - mit Emil Steinberger.

P.P.S.: Ich habe unsere (ostdeutsche) Kanzlerin nicht mitgewählt, aber ihr Plädoyer für den „Fragebogen” war immerhin eloquent. Ich kann mir nicht helfen, die Frau nötigt mir Respekt ab.

Schwelg


Kaffee und Kirschwasser. Ein ideales Paar.

Mein Blog ist wie ich.

                                                Bier. Inbrunst. Trauer.

 

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