Freitag, 7. Oktober 2005

Russenkaffee


In der DDR bin ich (natürlich nur im [ver]trauten Kreise) mit der Ansicht geimpft worden: Die Russen, die sind sooo primitiv. Die Russen (Besatzungssoldaten) haben nach dem Krieg ihre Kartoffeln im Klobecken gewaschen, gezogen und aus Wut reingeschossen, weil die auf einmal weg waren. Meinten, wenn sie einen bloßen Wasserhahn in die Wand stecken, kommt da Wasser raus. Haben sämtliche Armbanduhren geraubt. Haben schauerliche Lieder gesungen. Konserven mit Steinen an Hungernde verkauft. Frauen vergewaltigt und umgebracht. Wirtschaften alles bloß runter. Alles soll der Erfindowitsch zuerst erfunden haben. Und die Polen sind faul.

Nie, nie und nie wurde ein Wörtchen darüber verloren, wer den 2. Weltkrieg vom Zaun gebrochen hat und daß die meisten Kriegstoten Russen waren, darunter viele Zivilisten.

Die Deutsch-Sowjetische Freundschaft à la DDR war zu 70 % eine Farce. Ich weiß das heute. Ich habe viele Jahre gebraucht, um perverserweise mit westlicher Hilfe zu erkennen, daß die im Osten eine große Kultur haben. Jedenfalls was Essen, Trinken, Saufen, Musik und überhaupt Kunst betrifft.

Ich werde das der 1940er Generation nicht erklären können.

Jedenfalls trinke ich jetzt Kaffee aus Sankt Petersburg. Kostet bloß halb soviel wie der deutsche, dessen Preis amerikanischen Spekulanten zum Opfer gefallen ist. Ich kann doch nicht ohne sein. Ich trink Russenkaffee. In der Dädärää wäre das nicht gegangen...

Das Kind weiß es schon längst.


Vater (43): Also ich war im Internet, weil ich was nachschauen mußte über Sandpapier. Nämlich ich will doch die gespachtelten Stellen glattschleifen. Und da gibt's verschiedene Körnungen. Das wußte ich nicht genau. Also ich brauche mindestens eine 120 für einen glatten Schliff.
Kind: Ja, weiß ich. Das haben wir in Werken gehabt.

Siehste. Von wegen PISA.

Sandburg bauen

Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.

Arbeitslosigkeit wird verwaltet


17 Tage muß ich warten, bis ich einen Termin bei meiner Betreuerin vom Arbeitsamt bekomme, obwohl ich sie sehen will. Das sagte mir eine am Servicetelefon („Erledigen Sie alles schnell und einfach von Zuhause aus”). Das bringe ich nicht ganz zusammen mit dem Getröte von besserer Betreuung. Ich bin sehr zufrieden mit ihr (man hört ja oft Dinge, die man nur als Schikane bezeichnen kann). Das geht gegen die Organisation dort an sich. Ich werde ihr schreiben. Vielleicht kann sie mich ja kurzfristig einladen, an der bürookratischen Maschinerie vorbei.

Wien bleibt Wien!


Eine Perle der Blasmusik.

[edit 11/10/05]Johann Schrammels zweifellos berühmtestes Werk ist der ewige Ohrwurm „Wien bleibt Wien“.Der Beitrag war unfertig. Ich habe eine CD 1000 Takte Marschmusik. Das Kaiserliche Musik-Korps spielt. Und darauf ist auch Wien bleibt Wien. Seit Jahrzehnten ein Dauer-Ohrwurm von mir. Ich weiß jetzt auch, warum: Ich kenne Wien bleibt Wien von einer MC mit Schrammel-Musik, die ich mir noch in der DDR (!) gekauft habe. Das ist nämlich ursprünglich gar keine Blasmusik gewesen. Aber gut geeignet für großes Blasorchester. Die Ur-Version kann man beispielsweise beim Musikverein Michelhausen hören.

Einen kurzen Artikel über die Schrammel-Brüder und das Schrammel-Quartett kann man hier lesen (Planet Vienna, mit alten Fotos). [/edit]

Glücksfälle der letzten Tage

  • DSL in Aussicht (30/09)
  • die Steuererklärung endlich abgegeben (30/09)
  • ein Spiel zum Laufen gebracht (mehr sage ich nicht) (02/10)
  • eine Fahrradbeleuchtung repariert (03/10)
  • den Computer wieder zum Laufen gebracht (05/10)
  • meinen Firefox modifiziert (05/10)
  • eine kleine schwarze Tasche wiedergefunden, die ich seit dem letzten K[...]-Umzug vermißt hatte. (Kurz danach wieder aus den Augen verloren. Sie sollte orange sein...) (05/10)

Mein Blog ist wie ich.

                                                Bier. Inbrunst. Trauer.

 

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