Da steckt alles drin.
Das Märchen von Iwan Zarewitsch, dem Feuervogel und dem grauen Wolf [Schlußpassage]
Iwan Zarewitsch stieg vom grauen Wolf ab, ging in die Stadt hinein, und als er zum Palast gelangt war, kommt er gerade an, als sein Bruder Wassilij Zarewitsch mit der schönen Königstochter Jelena getraut worden ist. Sie waren eben von der Trauung zurück und sitzen bei Tisch. Iwan Zarewitsch betrat das Festgemach, und sobald ihn Jelena die Wunderschöne erblickte, sprang sie sogleich vom Tisch auf, küßte ihn auf den Honigmund und rief: „Dies ist mein geliebter Bräutigam Iwan Zarewitsch - nicht jener Bösewicht, der da bei Tische sitzt!” Darauf stand der Zar Wyslaw Andronowitsch von seinem Platz auf und begann die schöne Königstochter Jelena zu fragen, was das zu bedeuten hätte und wovon sie spräche.
Jelena die Wunderschöne erzählte ihm die ganze lautere Wahrheit: wie Iwan Zarewitsch sie, das Pferd mit der goldenen Mähne und den Feuervogel erlangt hätte, wie die älteren Brüder ihn im Schlaf getötet und sie gezwungen hätten, zu sagen, sie beide hätten dies alles erworben. Der Zar Wyslaw Andronowitsch wurde sehr zornig auf die Zarensöhne Dimitrij und Wassilij und ließ sie ins Gefängnis werfen. Iwan Zarewitsch aber wurde mit der schönen Königstochter Jelena vermählt, und sie lebten in solcher Liebe und Eintracht, daß der eine ohne den anderen nicht einen Augenblick sein mochte.”Ulf Diederichs (Hrsg.) 2003, Russische Volksmärchen, München: Deutscher Taschenbuch Verlag
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