Warum nur, warum?
Ich habe mir eine CD von Zarah Leander gekauft. Es ist eine Offenbarung. Warum habe ich 42 Jahre ohne diese göttliche Sängerin leben müssen?
Ich habe sogar mit einer Frau, die ich mal geliebt habe, am Klavier Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn gesungen. Das war eher eine Parodie für mich (nichts gegen Parodien!). Aber ich habe nicht geahnt, daß Zarah Leander der von mir hochverehrten Göttin Janis Joplin ebenbürtig ist.
Sie hat überragende stimmliche Fähigkeiten. Viele haben die. Aber das Überwältigende ist, damit Worte zu singen und Erfahrungen und Gefühle zur Resonanz zu bringen, die in meiner Welt eingezwängt waren. Diese herauszubringen. Triumphal, erlösend, tränenlösend. Zu trösten. Immer.
Es ist bestürzend, daß ich gedacht habe, das sei eine altmodische Nazi-Sängerin. Völllllllig unzutreffend.
Diese Frau war ihrer Zeit weit voraus. Oder vielleicht ist es auch so, daß überragende Menschen über den Niederungen der Zeit stehen. Das sind Genies. Zusammen mit den Dichtern ihrer Texte!
Wer, bitte, ist Britney Spears?
Tubias - 22. Dez, 22:03 · Kategorie: Musik: andere
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Magda - 26. Dez, 11:58
Die Leander ist jede Begeisterung wert
Hallo Tubias,
Ja, die Leander. Eine Ausnahmeerscheinung. Ich fand ihre Stimme auch immer sehr beeindruckend. Obwohl: Manchmal balanciert sie auf geniale Weise an der Grenze zum Kitsch. Vor einigen Jahren hat das ZDF mal wieder alle Filme von ihr gezeigt. Streckenweise ein ziemlicher Blödsinn, andererseits aber war die Leander in vielen Szenen überzeugend, trotzdem. Und die Stimme - ein dunkles Naturereignis.
Sie gehörte zu den Stars, den man nicht verzieh, dass sie sich von den Nazis instrumentalisieren ließen.
Eine bitterböse Satire hat der Helmut Qualtinger über sie geschrieben: "Also sprach Zarah......oder Wie du schreibst, so kann ich auch. Da geht es um diese "Komplizenschaft". Sie ist dann 1943 - den Vertrag mit der Ufa brechend - nach Schweden zurückgegangen. Das passt zu den Quellen, die heute sagen, dass sie lange Jahre für den KGB gearbeitet hat. Eine interessante These zumindest.
Gruss
Magda
Ja, die Leander. Eine Ausnahmeerscheinung. Ich fand ihre Stimme auch immer sehr beeindruckend. Obwohl: Manchmal balanciert sie auf geniale Weise an der Grenze zum Kitsch. Vor einigen Jahren hat das ZDF mal wieder alle Filme von ihr gezeigt. Streckenweise ein ziemlicher Blödsinn, andererseits aber war die Leander in vielen Szenen überzeugend, trotzdem. Und die Stimme - ein dunkles Naturereignis.
Sie gehörte zu den Stars, den man nicht verzieh, dass sie sich von den Nazis instrumentalisieren ließen.
Eine bitterböse Satire hat der Helmut Qualtinger über sie geschrieben: "Also sprach Zarah......oder Wie du schreibst, so kann ich auch. Da geht es um diese "Komplizenschaft". Sie ist dann 1943 - den Vertrag mit der Ufa brechend - nach Schweden zurückgegangen. Das passt zu den Quellen, die heute sagen, dass sie lange Jahre für den KGB gearbeitet hat. Eine interessante These zumindest.
Gruss
Magda
Tubias - 28. Dez, 14:15
Hallo Magda, es freut mich, von Dir zu lesen. Ich grüße Dich! Vielen Dank für den fast schon journalistischen Beitrag!
barbitos - 28. Dez, 07:05
;-) mir scheint, du hast einen ziemlich breitgestreuten musikgeschmack
Tubias - 28. Dez, 14:13
Ja. Er scheint aus Regionen zu bestehen, die keinen Zusammenhang haben. Das habe ich aber auch schon von einem anderen Musikliebhaber berichtet bekommen. Ich gehe einfach danach, was mein Befinden tragen kann, was mich bewegen, fröhlich machen, Tränen lösen und beruhigen kann.
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