Ein würdiges Katzenbegräbnis
Katze Bärbel hatte sich entschlossen, in der Nacht auf den 1. Advent diese irdische Welt zu verlassen. Für die Menschen, die auch nach ihrem Tode für sie zu sorgen hatten, war es eine ausgemachte Sache, daß sie ordentlich begraben wird. Eine Besprechung brachte das Ergebnis, daß das aus Kostengründen (150 Euro) nicht unbedingt auf einem offiziellen Tierfriedhof sein muß.
Weitere Telefonate führten zu der Möglichkeit, eine Beerdigung auf privatem Grund durchzuführen.
Zwei Männer hoben die Grube aus. Währenddessen wurde ein Grab-Schild geschrieben, mit Silber-Edding auf einem Bonbondosen-Deckel aus Blech. Zwei Gartenfackeln flankierten das offene Grab. Letzte liebevolle Berührungen der toten Katze. Dann wurde sie locker in einen alten Bettbezug gewickelt. Zwischen ihre Pfoten hatte sie eine kleine Spielzeug-Maus erhalten. Mir wurde die Ehre zuteil, das Bündel hinabzusenken. Dunkelrote Rosen, eine Trauer-Rede von Kinderhand und aus Kindermund. Ein Abschiedsbrief. Die Erde. Das Schild. Kieferngrün. Ruhe in Frieden.
Dank an alle, die das so ermöglicht haben.
Ein kleiner Kater war dabei. Jung und ausgelassen. Möge er ein langes und schmerzfreies Leben haben.
Schuhe voller Erde. Eine leere Wäschewanne.
Die Rückkehr in die leere Wohnung. Trost durch die kranke Nachbarin. Ein gemeinsames Abendessen.
Auch eine gewisse Erleichterung. Und wir können es noch nicht ganz fassen. Noch vor einer Woche verließ die Kätzin kurz die Wohnung. Noch vor vier Wochen konnten wir uns die tödliche Wendung nicht vorstellen.
Wir leben.
Weitere Telefonate führten zu der Möglichkeit, eine Beerdigung auf privatem Grund durchzuführen.
Zwei Männer hoben die Grube aus. Währenddessen wurde ein Grab-Schild geschrieben, mit Silber-Edding auf einem Bonbondosen-Deckel aus Blech. Zwei Gartenfackeln flankierten das offene Grab. Letzte liebevolle Berührungen der toten Katze. Dann wurde sie locker in einen alten Bettbezug gewickelt. Zwischen ihre Pfoten hatte sie eine kleine Spielzeug-Maus erhalten. Mir wurde die Ehre zuteil, das Bündel hinabzusenken. Dunkelrote Rosen, eine Trauer-Rede von Kinderhand und aus Kindermund. Ein Abschiedsbrief. Die Erde. Das Schild. Kieferngrün. Ruhe in Frieden.
Dank an alle, die das so ermöglicht haben.
Ein kleiner Kater war dabei. Jung und ausgelassen. Möge er ein langes und schmerzfreies Leben haben.
Schuhe voller Erde. Eine leere Wäschewanne.
Die Rückkehr in die leere Wohnung. Trost durch die kranke Nachbarin. Ein gemeinsames Abendessen.
Auch eine gewisse Erleichterung. Und wir können es noch nicht ganz fassen. Noch vor einer Woche verließ die Kätzin kurz die Wohnung. Noch vor vier Wochen konnten wir uns die tödliche Wendung nicht vorstellen.
Wir leben.
Tubias - 28. Nov, 22:18 · Kategorie: Pflanzen, Tiere
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
woelfin - 28. Nov, 22:21
ist es jetzt
müßig sich zu überlegen ob sie draussen sich was geholt hat?
ein traurig doch sonniger novembersonntag um abschied zu nehmen
wenigstens ein tag der nicht vom wochentrubel durchtränkt ist
doch ist auch das kein trost
schön dass du das nicht allein durchmachen musstest
ein traurig doch sonniger novembersonntag um abschied zu nehmen
wenigstens ein tag der nicht vom wochentrubel durchtränkt ist
doch ist auch das kein trost
schön dass du das nicht allein durchmachen musstest
Die Frau Schlangenbaum - 29. Nov, 21:32
Meine Wünsche...
..schließen sich an: Ruhe in Frieden, Bärbel. Traurig ist es dennoch.
Tubias - 30. Nov, 00:29
Danke für Deine Anteilnahme, liebe Frau Schlangenbaum.
Bei vielen Bewegungen in der Wohnung sitzt sie da als eine Erscheinung vor dem inneren Auge. Heute habe ich das angerissene letzte Schälchen Futter weggetan. Der Wassernapf stand noch da.
Das wichtigste an dem Begräbnis war für mich, daß ich sie, kalt und steif und sehr schwer, aus der Transport-Wanne auf das Tuch legen durfte. Immer war sie warm und weich und beweglich gewesen. Ich hatte sie damals geholt, nun habe ich sie der Erde zurückgegeben. Es war eine wichtige sinnliche Erfahrung für mich. Bärbelchen hat mich erneut dazu gebracht, über mein Leben und die mir gegebene Zeit nachzudenken. Unser Leben verrinnt mit jeden Tag. Genießt Euer Leben. Schenkt Euch Nachsicht, Frieden, Freundschaft, Zeit, Liebe. Macht, daß Menschen sich lange noch im Guten an Euch erinnern, wenn Ihr gestorben seid. Jeder Tag kann der letzte sein.
tubias
Bei vielen Bewegungen in der Wohnung sitzt sie da als eine Erscheinung vor dem inneren Auge. Heute habe ich das angerissene letzte Schälchen Futter weggetan. Der Wassernapf stand noch da.
Das wichtigste an dem Begräbnis war für mich, daß ich sie, kalt und steif und sehr schwer, aus der Transport-Wanne auf das Tuch legen durfte. Immer war sie warm und weich und beweglich gewesen. Ich hatte sie damals geholt, nun habe ich sie der Erde zurückgegeben. Es war eine wichtige sinnliche Erfahrung für mich. Bärbelchen hat mich erneut dazu gebracht, über mein Leben und die mir gegebene Zeit nachzudenken. Unser Leben verrinnt mit jeden Tag. Genießt Euer Leben. Schenkt Euch Nachsicht, Frieden, Freundschaft, Zeit, Liebe. Macht, daß Menschen sich lange noch im Guten an Euch erinnern, wenn Ihr gestorben seid. Jeder Tag kann der letzte sein.
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