Dienstag, 28. September 2004

Freimarkt-Aufbau hat begonnen!

Die Fassade vom Hansezelt steht schon. Sonst war immer das Bayern-Zelt das erste (betrieben von einem Rheinländer...).

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vremata - 28. Sep, 10:53

bin schon gespannt auf meine freimarkt-premiere.
frage mich ob das alles ein von den nordlichtern inszeniertes pendant zum oktoberfest sein soll?
oder was wird da gefeiert???

Tubias - 28. Sep, 13:02

Die Bremer(innen) nennen es die fünfte Jahreszeit.

Da ich das Oktoberfest nicht kenne, kann ich nicht vergleichen. Der Ruf ist „Ischa Freimarkt!” (auf Deutsch: „Es ist ja Freimarkt, das rechtfertigt, daß wir bißchen über die Stränge schlagen.”). Geht von einem Freitag Mitte Oktober bis zum Sonntag des zweiten darauffolgenden Wochenendes. Dar Freimarkt ist den Bremern heilig. Man *muß* ihn besucht haben. Die Firmen pflegen ihre Belegschaften mit Geld aus der Firmenkasse auszustatten, das dann dort verjubelt wird. Oft geht der Chef selbst mit. Es gibt mehrere große Zelte, wo Life-Musik spielt, auch Lokal-Größen treten dort auf. Übrigens das Wetter ist kein Hindernis, jedenfalls Nieselregen oder Frost nicht. Höhepunkt ist der Freimarkts-Umzug am Sonnabend des mittleren Wochenendes, 12 Uhr am Marktplatz. Er startet oft in der Neustadt und endet immer am Hauptbahnhof. Ist bißchen wie der Rosenmontagsumzug in Düsseldorf, aber eben im Oktober. 200.000 Menschen werden erwartet. Letztes Jahr waren über 150 „Wagen” dabei.

Jemand, der damals gleichzeitig mit mir in Bremen zugezogen ist, brummte mal, das sei ein Volksfest wie jedes andere. Ich habe von Anfang an gespürt, daß es was Besonderes ist. Selbst wenn die selben Karussels vorher genauso auch auf anderen Volksfesten gestanden haben. - Was es möglicherweise auf dem Oktoberfest nicht gibt, ist das gepriesene Schaumeis (mit oder ohne Schokostreusel). Inzwischen habe ich herausgefunden, daß auch anderswo Herzchen mit Zucker-Schrift („kleine Krabbe” z. B.) gekauft und getragen werden, aber auch das ist ganz typisch.

Der große Freimarkt ist auf der Bürgerweide (bzw. das, was sie davon noch übriggelassen haben), außerdem sind auf dem Marktplatz, auf dem Ansgarikirchhof und am Herdentor noch kleine Ableger aufgebaut.

Ach, und dann noch was: Es kostet ohne Ende. Wenn Vater, Mutter und drei Kinder hingehen, das kann fast schon ruinös sein. Und zwei Wochen sind lang...

Ischa bald Freimarkt,

tubias

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