Konzertbericht
80 € und zwei Tage Urlaub, das wende ich nur auf, wenn mich etwas fasziniert.
Endlich wollte ich authentische traditionelle rumänische Musik echt erleben. Die Erwartung wurde nicht erfüllt, weil der Star des Abends (wir sahen ihn mit eigenen Augen, für 10 Sekunden) nicht bereit war zu singen. Die Gründe, die wir aus erster Hand erfuhren, lagen jedenfalls nicht im Streß der Anreise (langer Stau) oder stimmlicher Indisponiertheit.
Wenn der große Herr in seiner Heimat ein Star ist, ist es unverständlich, wie er nach langer Anreise und vor hingebungsvollem Publikum die Chance verschenken konnte, sich hierzulande bekanntzumachen (der WDR war sogar da!) und dem Publikum nicht wenigstens eine Geste der Wertschätzung zu geben. Fazit bis hierher: enttäuschend.
Doch warum bin ich trotzdem zufrieden nach Hause gefahren?
Zunächst einmal meine Bewunderung für den Moderator des Consol Theaters, der großes Geschick dafür bewiesen hat, die Balance zu wahren und den gesamten Abend zu retten. Selbst ein Freigetränk wurde zugegeben.
Vor allem aber Hut ab vor dem Ensemble, das bereit stand, Grigore Lese zu begleiten. Ein Jazz-Quartett mit südosteuropäischer Orientierung um Nicolas Simion. Es gab also zwei Stunden abwechslungsreiche Instrumentalmusik, für mich persönlich eine charmante Werbung für den Jazz. Da ich selbst in eher vorgegebenen Formen musiziere, waren für mich besonders der Wechsel zwischen verschiedenen Blasinstrumenten, von der Anden-Flöte bis zum Bariton-Saxophon (Nicolas Simion), sehr interessant, und auch, welcher Klangreichtum einer elektronisch integrierten Violine innewohnt (Zoltán Lantos). Gitarre: Norbert Scholly, Piano: Florian Weber. (Ich ahnte ja nicht, wie hochkarätig!)
Nicolas Simion auch beeindruckend in seiner gestischen und mimischen Präsenz. Wie er in eigenen Pausen lächelnd, blickend, wägend und verstehend den Mitspielern lauscht, den Kontakt mit seinem jeweiligen Instrument zelebriert und der Koordinator des Ablaufs ist.
Danke!
Der Abend hat sich doppelt gelohnt, denn ich habe auch sehr nette Menschen kennengelernt. Schön, daß wir uns persönlich begegnet sind!
Endlich wollte ich authentische traditionelle rumänische Musik echt erleben. Die Erwartung wurde nicht erfüllt, weil der Star des Abends (wir sahen ihn mit eigenen Augen, für 10 Sekunden) nicht bereit war zu singen. Die Gründe, die wir aus erster Hand erfuhren, lagen jedenfalls nicht im Streß der Anreise (langer Stau) oder stimmlicher Indisponiertheit.
Wenn der große Herr in seiner Heimat ein Star ist, ist es unverständlich, wie er nach langer Anreise und vor hingebungsvollem Publikum die Chance verschenken konnte, sich hierzulande bekanntzumachen (der WDR war sogar da!) und dem Publikum nicht wenigstens eine Geste der Wertschätzung zu geben. Fazit bis hierher: enttäuschend.
Doch warum bin ich trotzdem zufrieden nach Hause gefahren?
Zunächst einmal meine Bewunderung für den Moderator des Consol Theaters, der großes Geschick dafür bewiesen hat, die Balance zu wahren und den gesamten Abend zu retten. Selbst ein Freigetränk wurde zugegeben.
Vor allem aber Hut ab vor dem Ensemble, das bereit stand, Grigore Lese zu begleiten. Ein Jazz-Quartett mit südosteuropäischer Orientierung um Nicolas Simion. Es gab also zwei Stunden abwechslungsreiche Instrumentalmusik, für mich persönlich eine charmante Werbung für den Jazz. Da ich selbst in eher vorgegebenen Formen musiziere, waren für mich besonders der Wechsel zwischen verschiedenen Blasinstrumenten, von der Anden-Flöte bis zum Bariton-Saxophon (Nicolas Simion), sehr interessant, und auch, welcher Klangreichtum einer elektronisch integrierten Violine innewohnt (Zoltán Lantos). Gitarre: Norbert Scholly, Piano: Florian Weber. (Ich ahnte ja nicht, wie hochkarätig!)
Nicolas Simion auch beeindruckend in seiner gestischen und mimischen Präsenz. Wie er in eigenen Pausen lächelnd, blickend, wägend und verstehend den Mitspielern lauscht, den Kontakt mit seinem jeweiligen Instrument zelebriert und der Koordinator des Ablaufs ist.
Danke!
Der Abend hat sich doppelt gelohnt, denn ich habe auch sehr nette Menschen kennengelernt. Schön, daß wir uns persönlich begegnet sind!
Tubias - 24. Nov, 14:40 · Kategorie: Musik: andere
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Tubias - 24. Nov, 15:01
Nun habe ich nur noch einen Wunsch: Daß vielleicht auch mal die lokale Presse meinem Amateur-Kommentar etwas Entsprechendes zur Seite stellt.
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