Dienstag, 13. April 2010

Unrechts-Phantasien


Eine beliebte Interview-Frage in unserem monatlichen Bremer Klassiker Mix lautet:Welche kriminelle Handlung entspricht am meisten Ihrem Wesen?Angenommen, ich wäre so prominent, um vom Mix interviewt zu werden und würde diese Frage gestellt bekommen, dann würde ich, trotz der einschlägigen Vorkommnisse, die wir in den letzten Jahren in Deutschland hatten, nicht zögern zu antworten: „Amoklauf”.

Denn mit dem, was mich richtig ärgert, werde ich ja doch alleingelassen oder (bestenfalls) mit spöttischen Bemerkungen bedacht.

Kurz und gut, ich habe die Geschichte von Marvin Heemeyer gefunden, und der Kerl ist mir seelenverwandt. Ich bin herzensgut, aber wenn es jemand übertreiben würde, das wäre wohl fürchterlich (für den). Mit dem Unterschied, daß ich es feige finde, sich durch Selbstmord zu entziehen, wenn man verloren hat.

Mehr siehe hier.

Ihr müßt Euch nun keine Sorgen um mich machen. Wir alle reagieren solche Gelüste durch Spielfilme ab. Der Unterschied hier ist nur, daß das in echt passiert ist.

Und ein bißchen kommt auch der kleine tubias durch. Panzer als Machtmittel, das fand ich schon immer beeindruckend (Militärparade 1. Mai 1966 in Dresden). Oder aber entsetzlich (Prag, August 1968, Peking, Juni 1989).

Schweineschwänze


… oder freundlicher: „Schwänzchen vom Schwein”, da denkt man erst mal an ein dünnes, geringeltes Etwas, an dem außer Haut und Knochen nicht viel dran sein kann.

Tatsache ist, daß unter dieser Bezeichnung weniger die Schwänzchen, vielmehr überwiegend Knochen mit viel Fleisch dran verkauft werden zu einem günstigen Preis. Wenn man sich nicht von vornherein abschrecken läßt, kann man damit einiges anstellen. Die Schwänze für sich genommen sind, wie z.B. auch die Pfoten („Spitzbein”), eher etwas für Sülze, aber so ist doch eine Menge (Muskel-)Fleisch dabei.

Ich mache das im Moment so: Die sog. Schwänzchen in einem Sud mit Gemüse, Gewürzen und Essig etwa 20 min kochen, dann herausnehmen, in Mehl wälzen und in Öl „backen”. Gibt eine schöne, braune Kruste.

Das Gemüse aus dem Sud kann man dazu servieren, außerdem Salzkartoffeln.

Der „Sud” ist eine Brühe oder Fond und kann anderweitig verwendet werden. Ich kann mich meistens nicht beherrschen und trinke ihn dann so weg. Das Schöne ist, daß man darin auch schwer kaubare Gemüseteile auskochen kann, wie Brokkoli-Strünke oder das Grüne, Strohige vom Porree.

Wenn man mal auf die Zutatenliste von billigem Gemüse-Brühe-Pulver geschaut hat (in der Hauptsache Salz, 5(!)% Gemüse, nämlich drei der billigsten Sorten, Sellerie durch Aroma-Öl vertreten), weiß man so eine selbstgekochte Brühe zu schätzen.

Mein Blog ist wie ich.

                                                Bier. Inbrunst. Trauer.

 

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