Maßstabsverzerrungen
Vor sieben Jahren habe ich den bestbezahlten Job meines Lebens aufgegeben (ungelernte Helfer-Tätigkeit bei einem in Seattle ansässigen, vor 100 Jahren gegründeten Paketzustellunternehmen), weil es mir nicht gepaßt hat, mit einer 43-Stunden-Woche rauszugehen. Jetzt habe ich so was wie eine 53-Stunden-Woche. Ein deutscher Militärarzt würde mich beneiden. Aber ich komme mir vor, als hätte ich Urlaub, wenn ich schon nach 9 Stunden zur Tür rausgehe.
„Wie, du sitzt hier und ißt?”
„Ja, in meinem Arbeitsvertrag steht eine Frühstückspause.”
„Also ich esse immer am Arbeitsplatz.”
„Dafür gibt es auch Tage, wo ich nur 20 Minuten Pause mache.”
„Was, 20 Minuten?!”
„Ja, ich weiß, ich verderb hier die Sitten.”
Ich muß aber sagen, daß die Kollegen so in Ordnung sind, mit denen kann man Pferde stehlen.
Ich bin ja noch in dem erwähnten Projekt, und der Chef rief mich an, hat mich mit sanfter Stimme gelobt (was einen aufrichtigen Kern haben muß) und mir einen zusätzlichen Tag für die deadline gegeben. Ich habe mich gefreut.
So verschieben sich die Maßstäbe.
Vielleicht habe ich das schon mal erwähnt, dort zu arbeiten ist kein Job, sondern eine Lebensweise.
Alles wird gut.
„Wie, du sitzt hier und ißt?”
„Ja, in meinem Arbeitsvertrag steht eine Frühstückspause.”
„Also ich esse immer am Arbeitsplatz.”
„Dafür gibt es auch Tage, wo ich nur 20 Minuten Pause mache.”
„Was, 20 Minuten?!”
„Ja, ich weiß, ich verderb hier die Sitten.”
Ich muß aber sagen, daß die Kollegen so in Ordnung sind, mit denen kann man Pferde stehlen.
Ich bin ja noch in dem erwähnten Projekt, und der Chef rief mich an, hat mich mit sanfter Stimme gelobt (was einen aufrichtigen Kern haben muß) und mir einen zusätzlichen Tag für die deadline gegeben. Ich habe mich gefreut.
So verschieben sich die Maßstäbe.
Vielleicht habe ich das schon mal erwähnt, dort zu arbeiten ist kein Job, sondern eine Lebensweise.
Alles wird gut.
Tubias - 13. Jun, 23:29 · Kategorie: Psycho bzw. Ego
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks