Erschreckend
Obgleich ich ein Ungläubiger bin, beschäftigt mich das: Rund drei Monate nach dem Mord an einem italienischen Priester in der Türkei beginnt heute in Trabzon der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter. Leider gibt es dazu aktuell nur einen einzigen Nachrichtentext.
Heute morgen jedoch brachte der Nachrichtensender NDRInfo aus diesem Anlaß einen Bericht über die in der Türkei sehr ausgeprägte Christenfeindlichkeit. Der Anteil der Christen dort liegt bei 1 %. Bereits der Besitz christlicher Literatur in türkischer Sprache gilt als unerhört. Unter Missionar wird immer ein christlicher Missionar verstanden, und ein Mensch, der den Islam zerstören will. Es gibt zum Beispiel die verbreitete Meinung, Israel betreibe heimlich eine Christianisierung der Türkei. Hier kann meine Phantasie nicht ganz folgen. - Seit Atatürk herrscht der Laizismus, die strenge Trennung von Staat und Religion. Im Kopftuch zur Vorlesung oder ins Parlament, das ist dort ausgeschlossen. Die Gelassenheit im Volk hat das offensichtlich nicht gefördert. Mit Engelszungen wird in Mitteleuropa von Toleranz gesprochen, und zwar von allen Seiten. Anläßlich jener Karikaturen wurde unlängst aus dem islamischen Raum Respekt vor dem verlangt, was den Gläubigen heilig ist. Das kann nur auf Gegenseitigkeit beruhen. Sonst hat sich seit den Kreuzzügen und Nathan der Weise nicht so viel geändert.
Eine solche Mordtat, das Werk eines Einzelnen? Jedenfalls ein Anschlag auf meine Toleranz.
Heute morgen jedoch brachte der Nachrichtensender NDRInfo aus diesem Anlaß einen Bericht über die in der Türkei sehr ausgeprägte Christenfeindlichkeit. Der Anteil der Christen dort liegt bei 1 %. Bereits der Besitz christlicher Literatur in türkischer Sprache gilt als unerhört. Unter Missionar wird immer ein christlicher Missionar verstanden, und ein Mensch, der den Islam zerstören will. Es gibt zum Beispiel die verbreitete Meinung, Israel betreibe heimlich eine Christianisierung der Türkei. Hier kann meine Phantasie nicht ganz folgen. - Seit Atatürk herrscht der Laizismus, die strenge Trennung von Staat und Religion. Im Kopftuch zur Vorlesung oder ins Parlament, das ist dort ausgeschlossen. Die Gelassenheit im Volk hat das offensichtlich nicht gefördert. Mit Engelszungen wird in Mitteleuropa von Toleranz gesprochen, und zwar von allen Seiten. Anläßlich jener Karikaturen wurde unlängst aus dem islamischen Raum Respekt vor dem verlangt, was den Gläubigen heilig ist. Das kann nur auf Gegenseitigkeit beruhen. Sonst hat sich seit den Kreuzzügen und Nathan der Weise nicht so viel geändert.
Eine solche Mordtat, das Werk eines Einzelnen? Jedenfalls ein Anschlag auf meine Toleranz.
Tubias - 15. Mai, 09:04 · Kategorie: Gesellschaft, Politik, Geschichte
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